Willst du wirklich selbstständig sein? Oder brauchst du einfach mal Urlaub?

Alltag als Selbstständige

Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich die Vor- und Nachteile abgewägt, mir vorgestellt, wie das wohl sein wird als eigene Chefin und mich auch für mögliche und unmögliche Szenarien abgesichert. Doch eine Selbstständigkeit ist viel mehr. Eine Frage, die du dir unbedingt stellen solltest, ist, ob du wirklich selbstständig sein möchtest, oder einfach nur Urlaub brauchst.

Ich gebe zu, die Fragen sind gemein. Aber so gemein sie auch auf den ersten Blick zu sein scheinen, du solltest sie dir mindestens einmal stellen und für dich ganz ehrlich beantworten.

Auch ich habe mir dazu Gedanken gemacht. Mehr als einmal. Ungefähr zwei Monate lang immer wieder. Will ich wirklich selbstständig sein? Oder brauche ich Urlaub? Und das waren nicht die einzigen Fragen. Im Laufe der Zeit kamen immer mehr dazu, wie zum Beispiel:

  • Suchst du nur nach einem Ausweg, weil dich dein derzeitiger Job total nervt?
  • Oder hast du das Gefühl, deine Berufung liegt woanders?
  • Geht dir „nur“ dein Chef/deine Kollegen/deine Abteilung auf den Keks?
  • Oder ist es tatsächlich der Wille nach mehr, der nicht erfüllt wird?
  • Brauchst du mal Abwechslung, um aus deinem Trott herauszukommen?
  • Oder bist du einfach reif für Urlaub?

Die Fragen scheinen auf den ersten Blick banal, aber haben es doch in sich. Und je nachdem, zu welcher Antwort du gerade tendierst (Selbstständigkeit ja, oder nein), können sie erstaunlicherweise auch anders ausfallen. Wenn dir heute der Chef auf die Nerven geht, dann bist du dir sicher, dass du selbstständig sein möchtest, wenn du drei Tage später krank im Bett liegst, bist du froh, dass du dir nicht um einen Verdienstausfall Gedanken machen musst. Du verstehst, was ich meine?

Daher nochmal meine Frage:

Möchtest du wirklich selbstständig sein?

Stelle dir diese Frage und sei ehrlich mit dir selbst. Vielleicht hast du schon alles, was du suchst, bist dir dessen jedoch nicht bewusst, weil dich ein Puzzleteil davon stört. Was genau macht dich unzufrieden? Und kann man diese Unzufriedenheit vielleicht mit einem längeren Urlaub lösen?

Manchmal packt uns eine Idee so stark, begeistert uns so ungemein, dass wir nicht nur den aktuellen Zustand auf den Mond schicken könnten, sondern auch die Risiken und Nebenwirkungen nicht sehen und sehen wollen. Wir schweben in unserer rosaroten Wolke der Begeisterung und sehen der Realität nicht ins Auge.

Eines sollte dir dabei klar sein:

Eine Selbstständigkeit ist kein Spaziergang. Sie ist harte Arbeit.Und manches Mal ein tagtäglicher Kampf. Wenn du ihn aber gewinnst, dann zahlt er sich aus!

„Eine Selbstständigkeit ist kein Spaziergang. Sie ist harte Arbeit.“

Wenn du dir sicher bist, dass du für die Selbstständigkeit geboren bist, deine Idee davon keine Eintagsfliege ist, du realistisch deinen Chancen und Risiken ins Auge schaust und du wirklich, so richtig mit voller Überzeugung an diesem Projekt arbeiten willst, also:

Wenn du wirklich selbstständig sein möchtest, keinen längeren Urlaub brauchst, ganz bewusst und mit voller Leidenschaft für deine Idee aus deiner Komfortzone ausbrechen, dich nicht länger von Wochenende zu Wochenende hangeln und du deine bisherige angebliche Sicherheit bewusst aufgeben willst, dann stelle dir auch noch folgende Fragen:

  • Willst du wirklich nochmal von vorne anfangen?
  • Willst du Hürden meistern und über dich hinaus wachsen?
  • Willst du ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben führen?
  • Willst du eine tägliche Aufgabe, die du liebst und für die du brennst?
  • Willst du deine eigene Chefin sein?

Wenn du all diese Fragen mit einem klaren und lauten „JA!“ beantworten kannst, dann zögere nicht länger und mache deinen Traum wahr!

selbststaendig sein

Keine Sorge, Selbstständigkeit hat nichts mit Magie zu tun. Alles was du brauchst, ist dein unaufhaltsamer Wille, eine gute Idee, sowie Mut und Durchhaltevermögen. Hast du es erst einmal geschafft, dann bringt die Selbstständigkeit zwei große Vorteile:

  • Wenn du von Anfang an mit Struktur und einem klaren Ziel an dein Business gehst, dann kannst du zukünftig bestimmen, wie und von wo du arbeitest.
  • Außerdem bringt die Selbstständigkeit eine andere finanzielle Unabhängigkeit. Zumindest sind die Möglichkeiten, vermögend zu werden, als Selbstständige deutlich höher.

Immer mehr Frauen erkennen, dass es nicht unmöglich ist, sich finanziell auf die eigenen Beine zu stellen und alleine Hürden zu meistern, um selbstbestimmter leben und arbeiten zu können. Du auch?

Damit du mit deinem großen Projekt „selbstständig sein“ nicht alleine bist, findest du hier auf Frau Chefin Anregungen, Unterstützung, Tipps, Tricks und Motivationshilfen – und wenn nötig, den kleinen, netten Tritt in den Hintern…

Und jetzt du: Willst du wirklich selbstständig sein? Oder meinst du, du brauchst einfach mal Urlaub?

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27 Gedanken zu „Willst du wirklich selbstständig sein? Oder brauchst du einfach mal Urlaub?

  1. Fiese Fragen… aber gute Fragen, denn ich denke , wenn man ( Frau) WIRKLICH erfolgreich selbständig sein möchte, dann geht es nur mit viel Fleiß, Mut und Herzblut. Schöne Seite…. toi,toi,toi… das wird!!!!
    LG Isa

  2. Hallo Isabelle,

    schön jetzt Deine Beiträge lesen zu können. Ich sehe Dich öfters auf Twitter in letzter Zeit 🙂 Ich bin schon gespannt, was Du noch alles schönes schreibst.

    Ich bin seit 4 Jahren selbstständig und ich finde, dass man sich die Fragen immer mal wieder stellen sollte. Denn meiner Meinung nach kommt es in der Selbstständigkeit auch immer wieder zu auf und abs…

    Diese Höhen und Tiefen durchzustehen und voll auszuleben macht jedoch für mich den Reiz aus. Ich liebe es selbstständig zu sein, auch wenn ich immer mal wieder diese fiesen Zweifel habe. Die nicht zuletzt auch durch andere Menschen verursacht werden.

    Selbstständigkeit ist immer eine große Herausforderung, aber sie bietet mir die Möglichkeit das umzusetzen, was in meinem kreativen Kopf rumgeistert. Dadurch konnte ich meine Kreativität schon in viele Richtungen ausleben, die ich in einem Angestelltenverhältnis vielleicht nur zur Seite gestellt hätte.

    Ich wünsche Dir alles Gute mit Deinem Blog.

    Lieber Gruß
    Verena

    1. Hallo Verena,

      vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich freue mich auch sehr darüber, dass du mich auf Twitter entdeckt hast.

      Du hast Recht, auch wenn man sich diese Fragen vor allem am Anfang stellen sollte, sollte man doch mit einem gewissen Abstand nochmals darüber nachdenken – was mich auch dazu bewegt hat, diesen Artikel zu schreiben und mir selbst nochmal meine Gedanken dazu zu machen.

      Da ich neugierig bin, habe ich natürlich auch deine Webseite besucht. Du hast echt tolle Projekte umgesetzt. Wer weiß, vielleicht hören/lesen wir bald mehr voneinander. Ich bin gespannt, was noch so alles in deinem kreativen Kopf herumwirbelt!

      Viele Grüße
      Isabelle

      1. Danke Isabelle 🙂

        Schön, dass wir uns austauschen können. Ich warte schon längere Zeit auf Deine Artikel 😉

        Wie gesagt, ich mache mir diese ganzen Gedanken immer wieder. Dadurch kann ich mich auch immer wieder fokussieren. Das brauche ich einfach.

        Grüße
        Verena

  3. Super Fragen. Ich denke, wenn man die ehrlich beantwortet, ist man schon mal ein ganzes Stückchen weiter. Selbständigkeit klingt erstmal so glamourös: von überall arbeiten können, eigener Chef sein, vom Sofa aus Millionen scheffeln. Das da eine große Portion Leidensfähigkeit, lange Nächte und die Buchhaltung dazu gehören, wird dabei gerne übersehen. Toller erster Post…freue mich auf mehr!

  4. Liebe Isabelle,
    eine tolle Plattform hast Du hier geschaffen, Ich freue mich auf alles, was da kommt! ????
    Bei mir war es vor 15 Monaten soweit … nachdem ich lange Jahre davon geträumt hatte und „mehr wollte“. Das es sich um das Thema „Ordnung“ drehen würde, war mir dabei zum Glück immer klar.
    Dann ergab sich vor 2 Jahren eine gute Möglichkeit aus dem Job auszusteigen und ich habe mich getraut. Dann folgten Gründungsberatung, Businessplan, Gründungszuschuss, Gründercoaching … das volle Programm. Während ich meinen Businessplan schrieb, stellte meine Beraterin Fragen, die mich vor eine echte Herausforderung stellen und an die ich vorher nie gedacht hätte. Ich bin immer noch so froh, dass ich es genau so gemacht habe, so hatte ich wirklich das Gefühl, gut vorbereitet zu gründen. Und so fühlt es sich auch heute noch an, es gab noch keine böse Überraschung ????
    Von daher kann es das jedem nur empfehlen und ans Herz legen.
    Eine klasse Idee hast Du hier gehabt, danke für „Frau Chefin“.
    Liebe Grüße, Ursula

  5. Hallo Isabelle,
    tolle Idee und das mit einer tollen Internetseite. Schön anzusehen 🙂
    Einerseits bin ich als Frau selbstständig (mit einem Mann innerhalb einer Personengesellschaft) und andererseits begleite ich seit knapp 14 Jahren Gründer und Gründerinnen. Aus meiner Sicht ist „selbstständig sein“ vor allem ein Lebensgefühl. Ein besonderes Lebensgefühl! Eine Sehnsucht, Hoffnung, Erwartung, eine Freude auf Veränderung und Selbstbestimmtheit. Ob Mann oder Frau, viele sagen, dass sie dieses Gefühl nicht suchen. Nicht auf diesem Weg und für dieses Ziel. Gut so! Wir können nicht alle Unternehmer, Arbeitgeber sein. In den letzten 14 Jahren habe ich viele Gefühle und Gründe und Ängste und Hoffnungen erlebt, die mit „Selbstständigkeit“ genannt werden und ich weiß auch, wie es nach ein paar Jahren bei den selben Gründern aussieht. Für mich bleibt es dabei, es ist ein gewolltes Lebensgefühl. Man erhält es sich, selbst, wenn die Unternehmung finanziell schlecht läuft, weil das Lebensgefühl einem lang Zeit sehr viel mehr bedeutet als Geld. Selbstständige sind im positiven Sinne: ANDERS 🙂 Ich gehöre dazu und Du Isabelle offenbar auch 😉

    1. Hallo Kerstin,

      ich gebe dir voll und ganz recht: Selbstständig sein ist ein Lebensgefühl. Eines, das ich jeden Tag genieße und für das ich dankbar bin, dass ich es leben darf. Ich bin sehr gerne ANDERS – auch in schlechteren Zeiten 😉

  6. Wenn man eine tolle Idee hat ist es mit Sicherheit eine tolle Idee, sich Selbstständig machen zu können. Ich sehe es jedoch an meinen Eltern, welche beide Selbstständig sind. Beide sind nach 30 Jahren regelrecht wieder zurück in die Anstellung geflüchtet.
    Einerseits will ich mich selber verwirklichen, andererseits habe ich zu große Angst vor den Folgen, was mich später betrifft.
    Du hast mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht mit deinem Beitrag!

    Liebe Grüße

    1. Hallo Jill,

      as ist schön, dass ich dich zum Nachdenken bringen konnte. Eine sofortige Entscheidung will ich auch gar nicht mit dem Artikel erreichen. Ich möchte vorallem deutlich machen, dass nicht alles rosarot ist – so wie man sich das zu Beginn gerne vorstellt 😉

      Liebe Grüße
      Isabelle

  7. Hallo Isabelle,
    danke für den Anstoß! Tatsächlich ist es eine spannende Frage, die man sich gut überlegen sollte. Früher dachte ich immer, bloß nicht, das wäre mir viel zu unsicher. Mittlerweile habe ich da eine ganz andere Sichtweise und freue mich, deine Seite gefunden zu haben! Mal schauen wo es noch hinführt. 🙂
    Liebe Grüße,
    Corinna
    http://www.kissenundkarma.de

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