Thea und Toni sind Real-life Schwestern und Mit-Gründerinnen des Online Magazins sisterMAG und des dazugehörigen Verlags Carry-On Publishing. Thea ist die Kreative als Chef-Redakteurin und Creative Director. Toni kümmert sich um die strategische Ausrichtung und alles Organisatorische und Finanzielle. Im Portrait erzählen sie, wie sie sich selbstständig gemacht haben und was das Besondere an ihrem Business ist.
Wie kam es dazu, dass Ihr Euch selbstständig gemacht habt? Was war ausschlaggebend für Eure Entscheidung?
Den Traum der eigenen Firma hatten wir beide schon lange, nur die richtige Idee fehlte. So führten wir ein Büchlein, in dem wir alle Gründungsideen aufgeschrieben haben. Angeblich benötigt man 100 Ideen, damit die eine Richtige dabei ist. Glücklicherweise haben wir nicht ganz so lange gebraucht. sisterMAG als reines Digitalmagazin entstand aus der Diplomarbeit von Thea, die Verlagsherstellung studiert und in ihrer Abschlussarbeit die Zukunft von Frauenmagazin im digitalen Zeitalter untersucht hat.
Wie habt Ihr den Start in Euer eigenes Business finanziert?
Wir waren und sind komplett eigenfinanziert. Unser Ziel war es von Anfang an, profitabel zu wirtschaften. Daher haben wir uns mit Gründung ein Jahr gegeben, um zu testen, ob unser Geschäftsmodell funktioniert. Das war sehr hilfreich, weil man realistisch das eigene Potenzial einschätzt.
Was macht euch und euer Business besonders?
Auf jeden Fall das Magazin selbst, welches für jede Ausgabe ein eigenes Oberthema hat, das wir in die verschiedensten Richtungen interpretieren und dadurch das Thema „Frauenzeitschrift“ weiterentwickeln. Darüber hinaus setzen wir bereits seit 2013 auf Content Marketing und haben in den vergangenen Jahren mit spannenden Partnern immer größere Projekte umsetzen können.
Wie läuft es jetzt? Haben sich eure Erwartungen erfüllt? Und finanziell?
Bisher sind wir jedes Jahr umsatztechnisch gewachsen und sind seit dem ersten Jahr profitabel. In der Zwischenzeit arbeiten wir als Team von 14 Leuten – und sind sehr zufrieden 😉
Wo arbeitet Ihr und wie sieht ein Arbeitstag bei euch aus?
Wir haben das Glück, in einem der alten Berliner Industriegelände ein ganz tolles Büro gefunden zu haben. Hier haben wir sogar ein eigenes Fotostudio, eine Werkstatt, eine große Küche und viel Platz. Den brauchen wir aber auch, weil wir ständig für die verschiedenen Projekte Sachen bauen, Kisten packen, Ausstattungsgegenstände erhalten oder Events bei uns veranstalten.
Welche Eigenschaften sollte Eurer Meinung nach eine Person haben, die selbstständig ist, oder sich selbstständig machen möchte?
Sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst sein und ein (oder mehrere) Komplementäre finden, die einen ergänzen. Selbstständig sein ist kein Sprint, sondern ein Marathon und es ist wichtig, dass man Menschen an der Seite hat, mit denen man Dinge gemeinsam angeht.
Was motiviert euch, immer weiter zu machen, auch wenn es mal Tiefs gibt?
Das eigene Team. Zum Glück haben selten alle gleichzeitig ein Tief, so dass man schnell wieder aufgebaut wird. Kreativ motivieren uns Neuentdeckungen. Wir schicken uns ständig Links zu spannenden Instagram-Accounts oder Pins auf Pinterest und nichts ist schöner als eine E-Mail, von jemandem der einen kreativ überrascht.
Wenn ihr auf eure Selbstständigkeit zurückschaut: Was würdet ihr heute anders machen?
Alle Wendungen und Fehler sind rückwirkend betrachtet lehrreich gewesen und haben uns immer geholfen, uns weiterzuentwickeln bzw. Dinge endlich anzugehen. Ein Thema, was wir – leider – zu spät ernst genommen haben, war Instagram.
Was möchtet Ihr anderen Gründerinnen und selbstständigen Frauen gerne mit auf den Weg geben?
Die Dinge anzugehen und nicht zu überplanen. Wenn man einmal angefangen hat, ergeben sich oft sofort Möglichkeiten und man sieht schnell, ob eine Idee Potential hat.
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Fotos: sisterMAG