Wie dein Selbstbewusstsein dein Zeitmanagement beeinflusst

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Immer wieder laufen mir kluge Sätze über den Weg, die den Eindruck erwecken, dass gutes Zeitmanagement einzig und allein damit zu tun hat, dass du im Vorfeld einwandfrei und gekonnt geplant hast. Doch funktionierende Zeitplanung geht weit darüber hinaus. Nicht nur die von mir oft erwähnte eigene Persönlichkeit entscheidet über Erfolg und Niederlage, sondern auch dein Selbstbewusstsein, weshalb wir mal einen genaueren Blick darauf werfen.

Angenommen du hast einen super Aufgabenplanung, die so ausgetüftelt ist, dass du am Ende des Tages nicht nur alles geschafft hast, was du dir vorgenommen hast, sondern auch noch früher Feierabend machen kannst. Was ist aber, wenn deine Planung nur dann funktioniert, wenn du die Königin deines Tages bist? Sprich, wenn keine Unvorhersehbarkeiten (Kind krank, Auto kaputt, Terminverschiebung) passieren. Oder anders ausgedrückt: Wenn du nur alleine arbeitest und auf niemanden angewiesen bist.

Wenn das so ist, dann herzlichen Glückwünsch! Du zählst zu den wenigen, die wirklich unabhängig sind als Selbstständige. Die Meisten von uns arbeiten jedoch mit anderen zusammen. Und da spielt dann bei einem erfolgreichen Arbeitstag ganz schnell auch das eigene Selbstbewusstsein eine große Rolle.

Kurz gesagt: Wenn du nicht ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein hast, wirst du immer wieder an deiner Zeitplanung scheitern.

Klingt vielleicht erstmal komisch, aber so lustig ist das nicht. Wenn du nämlich nicht die Fähigkeit besitzt, auch mal NEIN bei einem Kunden zu sagen, weil du zum Beispiel schon die vereinbarten Stunden ausgeschöpft hast, weitere Korrekturen zeitlich (normalerweise muss alles sofort passieren) an deinem heutigen Arbeitstag nicht drin sind, oder ein dringender Termin aus dem Nichts aufploppt, der wirklich alles in Trudeln bringen würde. Dann macht dich das auf Dauer nicht nur fertig, sondern du bekommst auch immer mehr das Gefühl, fremdgesteuert zu sein und nur noch zu reagieren, statt deine eigene Chefin zu sein.

Und das ist in der Regel das, was keine von uns will.

Weil sich das immer so leicht sagen bzw. schreiben lässt, bringe ich mal ein konkretes Beispiel aus meinem Alltag, das mir erst vor wenigen Wochen passiert ist:

Selbstbewusstsein ZeitmanagementIch war für Videoeinspielungen und deren Programmierung gebucht. Es handelte sich dabei um eine Veranstaltung mit viel Prominentenauflauf im 5-Sterne-Luxushotel. Die Zusammenarbeit fand mit einem der größten deuten Verlage statt, die sich selbstverständlich seit Monaten darauf vorbereiteten und planten. Und wie du dir vorstellen kannst, gefühlt auch nur noch das Event im Kopf hatten. Kurz gesagt, alles ganz wichtig und eine große Nummer.

Trotzdem hatte ich nicht nur den Mut, sondern auch – bei Männern würde man sagen „die Eier in der Hose“ – zu sagen, dass ich nicht schon drei Wochen im Voraus anfangen könne, zu programmieren. Meine Begründung war für alle einleuchtend: Ich habe vor dem Event noch zehn andere Jobs. Ich nannte ein Datum, zu dem ich anfangen kann und bat darum, bis dahin alle Daten zu haben. Das war für alle Beteiligten in Ordnung.

Was ich daraus gelernt habe: Große Unternehmen vergessen in solchen Situation ganz schnell, dass Selbstständige in der Regel mehrere Jobs parallel bzw. vor einem festgelegten Termin schaukeln und sich nicht nur auf diese eine Sache fokussieren können.

Und ja, auch wenn wir uns oft selbst sagen „da kann ich einfach nicht nein sagen“ oder „da muss ich sofort springen, weil das erwartet wird und ich sonst den Job los bin“, es geht deutlich mehr und mit viel mehr Verständnis, als man selbst denkt. Das ist meine Erfahrung, die ich in den vergangenen Jahren machen durfte.

Selbstbewusstsein, Zeitplanung und Verhandlungsgeschick hängen eng miteinander zusammen.

Nicht nur Nein sagen zu können und dir damit den Tag machbar zu machen, so dass du nicht wie ein Hamster im Rad rotierst, ist es genauso wichtig, auch bei deinem Preis selbstbewusst zu verhandeln. Klingt soweit einleuchtend, oder? Letztendlich fällt dein Verhandlungsgeschick aber auch auf dein Zeitmanagement zurück.

Hä, wie jetzt?

Selbstbewusstsein ZeitmanagementAngenommen, du sagst jeden Job zu, aus Angst, irgendwann keine Aufträge mehr zu haben, bietest einen Preis an, der eigentlich viel zu niedrig ist und ballerst dir damit den Kalender voll, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass deine Zeitplanung wegen irgendwelcher Unvorhersehbarkeiten und Unplanbarkeiten aus dem Ruder läuft.

Dann hast du nämlich nicht nur deutlich mehr Stress, sondern auch viele Einflussgeber, die gerne dies und jenes noch ganz schnell von dir haben wollen – oder du wartest auf Informationen und kannst evtl. nicht zu deinem geplanten Zeitpunkt mit der Arbeit anfangen.

Ich habe – weil ich früher übrigens genau diesen Fehler gemacht habe – irgendwann angefangen, meine Preise zu erhöhen. Immer ein bisschen und schrittweise. Da war ich nicht ganz so mutig 😉 Natürlich habe ich Aufträge irgendwann verloren. Das war aber nicht schlimm, weil ich im Gegenzug für andere Jobs mehr Geld bekommen habe und dazu noch mehr Luft in meiner Arbeitswoche hatte. Mein Leben war nicht mehr so viel Rock ’n‘ Roll, dafür planbarer.

Ohne Selbstbewusstsein geht’s nicht…

…behaupte ich. Zumindest nicht auf Dauer und nicht langfristig als Selbstständige. Die gute Nachricht ist: Selbstbewusstsein kannst du lernen! Bei mir war das auch ein Prozess über Jahre, nur hat mir niemand diese Tipps gegeben und ich musste erstmal selbst drauf kommen. Du kannst dir also einiges an Zeit sparen. Und Zeit sparen ist eines meiner wichtigsten Punkte hier auf dem Blog.

Du solltest also nicht nur nach und nach lernen, auch mal Nein zu sagen und mit gutem Gefühl deine Preise anpassen, sondern vor allem an deiner Haltung und deinem Selbstbewusstsein arbeiten. Und ja, meiner Meinung nach dir dabei auch Zeit geben und auch immer ein bisschen schauen, ab welchem Punkt du dich dabei noch wahnsinnig unwohl fühlst und wann du gerade so über deine Komfortzone rausspringst. Ich bin mir sicher, sobald du die ersten Erfahrungen mit deinem neuen Selbstbewusstsein gemacht hast, findest du am „Grenzen testen“ nicht nur Spaß, sondern wirst auch merken, wie deine Selbstorganisation sich viel leichter managen lässt.

Welche Erfahrungen hast du mit deinem Selbstbewusstsein und deiner Selbstorganisation gemacht? Erzähle uns doch mal aus deinem Alltag.

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