Jahresrückblick: Meine 3 größten Veränderungen in den vergangenen 12 Monaten (und was du daraus lernen kannst)

Veränderungen und Abschiede

Die vergangenen 12 Monate waren hart. Anders. Aufregend. Bewegend. Nicht nur, weil ein Virus unser Leben veränderte, sondern weil für mich damit viele Veränderungen und Abschiede anstanden. Und nicht zu letzt, weil kopfmäßig ein Orkan tobte. Aber lass uns ganz von vorne anfangen…

Wo stand ich Anfang Januar?

Ich hatte bei Frau Chefin nach knapp 9 Monaten meine Nische (Webseitenvideos) und mein großes Hauptthema (Videos) manifestiert. Ich merkte, dass die Themen bei dir angekommen sind, dass du bei mir Rat suchst und immer mehr das Thema mit mir verbindest.

Meine Haupteinnahmequelle waren weiterhin meine Ton- und Videojobs, die ich als Freelancerin hatte. Sprich, Veranstaltungen.

Kurzer Rückblick: Wie sah unser Leben vorher aus?

Spätestens seit der Geburt meiner ersten Tochter im Jahr 2017 war mein großes Ziel, von Frau Chefin leben zu können und so die Möglichkeit zu haben, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Daran arbeitete ich und ließ mir auch die Zeit, die ich dafür brauchte.

Denn meine Erfahrung hat gezeigt: Wenn ich mir Druck und Stress mache, dann ist alles nur ein Kampf und wird zum Krampf. Und das Ergebnis sind nicht höhere Einnahmen, sondern gar keine Einnahmen. Also der absolute Schuss nach hinten…

Unser Alltag sah bis März 2020 noch so aus: Wir jonglierten zwischen „wann machst du frei?“, „kann ich diesen Job annehmen?“, „wohin mit den Kindern?“, „wer überbrückt die paar Stunden?“, „was ist, wenn sich die Zeiten ändern?“.

Probleme, die nicht nur jede berufstätige Mutter bzw. Eltern kennen, sondern in einer Veranstaltungstechniker-Familie nochmal verschärft sind. Denn: Für unsere Arbeitszeiten gibt es keine KiTa und keine Tagesmutter und Nannies und AuPairs sind auf dem Land auch nicht zu bekommen (wir suchen seit 12 Monaten).

Sprich, es war klar, wenn ich weiterhin berufstätig sein möchte, brauchen wir langfristig einen guten Plan B – und der hieß und heißt bei uns bis zu diesem Zeitpunkt „Frau Chefin“.

Was sich Ende Februar 2020 abzeichnete, war Anfang März dann Realität:

Von heute auf morgen wurde alles anders.

Bei mir rappelte Anfang März knapp drei Tage non-stop das Telefon. Es hagelte Absagen, weil keine Veranstaltungen mehr stattfinden durften.

Von heute auf morgen war ich nicht mehr ausgebucht, sondern arbeitslos.

Was in einem drin, ein ganz schön krasses Gefühl ist und zumindest bei mir kopfmäßig ganz viel in Gang gesetzt hat. Bye Bye Sicherheit!

Am 1. März sollte für mich persönlich eine neue Zeitrechnung beginnen – weshalb es diesen Artikel jetzt auch erst im März als Rückblick gibt. (In der Hoffnung, dass du nicht schon total genervt bist von Corona- und Jahres-Rückblicken. Aber hey, bis hier hast du bereits gelesen).

Und dann ließ ich los und nahm Abschied.

Von einem Leben, das jahrelang mein Mittelpunkt war, mein Anker zur Außenwelt und einfach voller großartiger Erinnerungen und Erfahrungen steckt: Mein Leben als freiberufliche Audio- und Videotechnikerin. Meine Arbeit im Team an unterschiedlichen Orten in ganz Europa.

Irgendwo in mir drin war schon lange klar: Alles werde ich auf Dauer nicht gewuppt bekommen. Zwei Kinder und zwei Selbstständigkeiten. Irgendwas bleibt immer liegen oder mache ich halbherzig.

Rückblickend gebe ich zu, dass ich mir bei Frau Chefin auch immer Zeit gelassen habe, weil ich nunmal diese zweite Möglichkeit hatte, die mich finanziell zudem sehr gut dastehen ließ.

Jahrelang sagte ich mir: „Ich baue Frau Chefin erstmal vernünftig auf und wenn es dann läuft, dann höre ich mit der Freiberuflichkeit auf.“

Der Punkt war nur: Es lief mir nie gut genug. Egal wie gut es lief.

Corona machte es mir in dieser Hinsicht deutlich leichter, loszulassen. Alle Aufträge brachen weg und die komplette Veranstaltungsbranche, in der ich mich bewegte, existierte im Prinzip für ein Jahr überhaupt nicht mehr.

Sprich, ich hatte nicht nur monatelang den Luxus, mich beruflich voll auf Frau Chefin konzentrieren zu können, sondern wusste auch, dass ich „da draußen“ nichts verpasse und mich sowieso niemand anrufen würde wegen eines Auftrags. Daher musste ich auch monatelang nie darüber nachdenken, wie ich irgendwas jongliere, oder ein schlechtes Gewissen haben, wenn ich einen Job absage.

Und das war ein unglaublich befreiendes Gefühl.

Ich liebe diesen Beruf nach wie vor und bin unglaublich stolz darauf, meinen Platz und meinen Expertenstatus in einer Männerwelt gefunden zu haben.

Dennoch war mit zwei Kindern immer dieser Druck da. Der Druck, besser sein zu müssen. Der Druck und damit auch ein bisschen die Angst, dass sich Arbeitszeiten ändern könnten und das ganze Konstrukt an Organisation in sich zusammenbricht und neu geplant werden muss.

Und ja, es gab in all der Zeit leider mehr als nur einmal die Katastrophe, dass ich heulend und fix und fertig mit Kind zu einem Job fahren musste und auf dem Weg im Auto panisch telefonierte, wer denn nun die Zeit überbrücken kann, bis die ursprüngliche Planung wieder funktionierte…

Da ist die Arbeit im Homeoffice ehrlich gesagt einfach unglaublich viel entspannter und risikofreier – und vor allem planbarer.

Der November warf alles über den Haufen

Ich gebe es zu: Ich habe es mir in meinem Homeoffice ganz schön gemütlich gemacht. Ich habe mich zum zweiten Lockdown noch mehr eingeigelt und so manches bei Frau Chefin geändert. Die Themen Nachhaltigkeit und Leichtigkeit wurden mir wichtiger, so dass ich meinen Fokus seitdem komplett dahin lenke (Stichwort: Webseitenvideos, SEO, Newsletter).

Tja, und manchmal passieren auch unerwartete Dinge. Wie zum Beispiel, dass mein Mann sich nach über sechs Monaten zuhause und aus einer Likörlaune heraus wieder selbstständig gemacht hat. (Ich mache verdammt leckeren Likör 😉 ).

Aus einer Idee wurde ein handfestes Familienbusiness, bei dem wir als ganze Familie beteiligt sind und uns wahnsinnigen Spaß macht.

Und wie sieht’s jetzt aus?

Auch wenn es mir jetzt immer noch schwer fällt, mich gänzlich von meinem „alten Leben“ zu verabschieden und ich hier und da dann doch nochmal einen Auftrag annehme (aus Spaß), ist der Fokus nun für mich auf Frau Chefin. Und das ist auch gut so und fühlt sich vollkommen richtig an.

Unser Familienbusiness ist großartig und macht uns allen Spaß. Und wenn wir alle etwas aus dem vergangenen Jahr gelernt haben, dann, dass es gut ist, zweigleisig aufgestellt zu sein.

Standen 2020 bei dir auch viele Veränderungen und Abschiede an? Erzähle mir davon doch mal in den Kommentaren!

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Ein Gedanke zu „Jahresrückblick: Meine 3 größten Veränderungen in den vergangenen 12 Monaten (und was du daraus lernen kannst)

  1. Liebe Isabelle,

    vielen Dank für deine Offenheit. Ich habe auch eine Familie mit zwei Kindern und musste in letzter Zeit einige Dinge loslassen. Am Anfang hatte ich Angst, aber jetzt bin ich dankbar und sehe den Sinn in allem.

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