3 Sätze, die ich einfach nicht mehr hören kann

Selbstständigkeit Wertschätzung

Es gibt viele Sätze, die ich im Laufe meiner Selbstständigkeit zu hören bekommen haben. Sätze, bei denen ich mittlerweile einfach Würgereize bekomme und mich an so manchen Dingen zweifeln lassen. Und Sätze, bei denen ich innerlich immer wieder zusammenzucke und die Augen rolle, weil sie sämtliche Wertschätzung der eigenen Arbeit untergraben. Welche das sind, verrate ich dir jetzt.

On the Top ist ein Satz, den du mit Sicherheit auch schon zu hören bekommen hast – oder vielleicht sogar selbst gesagt hast. Ein Satz, den jeder Experte irgendwie wütend macht, an der eigenen Kompetenz zweifeln lässt, den Wert der eigenen Arbeit untergräbt, oder schlichtweg nur Kopfschütteln bereitet:

„Das macht jetzt ein Freund / Bekannter / meine Schwester (sonst irgendwer) für mich“

Wenn ich das lese, finde ich es im ersten Augenblick wirklich nett, dass zumindest bescheid gegeben wird, dass man jetzt plötzlich den Job los ist, für den man vor wenigen Tagen noch gelobt worden ist und „die allerbeste Rettung in der Not“ war. Scheinbar war die Not – oder besser gesagt – die Notwendigkeit einer Profiarbeit dann doch nicht so groß.

Oder man selbst fühlt sich einfach überflüssig.

Warum einem Profi viel Geld dafür bezahlen, wenn das doch auch der Freund oder die Schwester machen kann?

Und das meistens noch für wenig bis gar kein Geld. Und hey, die haben auch noch Spaß dabei und lernen etwas!

Wie wäre es mit Onkel Egon, der doch so eine Hausanlage hat und ein Mikro und damit auch Ton machen kann bei der Veranstaltung?

Oder der Bruder Philipp, der sich für Videos/Webdesign/Marketing (beliebig austauschbar) interessiert und sich mal eben schnell mit YouTube-Videos einlernt?

Ich mache auch verdammt viel selbst und wäre manchmal extrem froh, wenn ich meinem Mann oder Bruder ein paar Aufgaben aufs Auge drücken könnte, die sich dann einfach von alleine erledigen.

Allerdings habe ich in den vergangenen 10 Jahren, die ich diesen Job schon mache, vor allem eines gelernt: Am Schluss verstehen sie, warum es dafür Profis gibt bzw. man das nicht über Nacht lernen kann. Und warum gute Ergebnisse einfach Geld kosten.

Verstehe mich nicht falsch, ich bringe dir wahnsinnig gerne bei, wie du deine Videos selber machen kannst. Und ich weiß, dass du ein sehr gutes Ergebnis schaffen wirst.

Aber das schaffst du in wenig Zeit nicht alleine, sondern mit Unterstützung. Und auch nicht mit irgendeiner, sondern von jemandem, der weiß, was er macht. Und viele Dinge brauchen dazu auch Übung. Maches kann man schlichtweg nicht über Nacht lernen. Und das schreibe ich jetzt nicht nur, weil ich damit Geld verdiene.

In sehr vielen Fällen ist das Ergebnis am Ende nicht das, was sie sich vor ihrem geistigen Auge vorgestellt haben, weil die Erwartungshaltung zu hoch war und dann soll man das als Profi mal eben wieder glattbügeln, was vermurkst worden ist. Kennst du bestimmt?

Mal ganz abgesehen davon, dass der zeitliche Aufwand dann deutlich höher ist, nur weil man sich vorab vor den Kosten drücken wollte.

Jetzt stelle ich dir – nur für den Fall, dass du dich selbst hier wiedergefunden hast – ein paar Fragen:

Wie soll dein Ergebnis am Ende aussehen? Wie selbstgemacht? Oder professionell?

Was möchtest du nach außen deinen Kunden vermitteln? Professionalität, Ernsthaftigkeit, Hochwertigkeit? Oder doch eher Hobbyprojekt?

„Ich hätte das Geld, aber warum sollte ich das in ein Video oder einen Kurs investieren?“

Gute Frage.

Warum solltest du Geld in deine Webseite stecken? In schöne Designvorlagen? In Facebook Ads?

Ich fange mal anders an.

Die allermeisten Frauen legen wahnsinnig großen Wert auf ein optisch ansprechendes Erscheinungsbild ihrer Webseite (ich gehöre da absolut dazu). Die Webseite wird 1000 Mal überarbeitet, aufgehübscht und regelmäßig einer Verjüngungskur unterzogen.

Und Videos?

Die werden in mega vielen Fällen „einfach so rausgehauen“ (zumindest wirken sie so). Ohne viel Überlegung, was den Hintergrund betrifft, ohne einen Gedanken über Branding und Design, oder gar Bildausschnitt und Perspektive. Und ohne über die Außenwirkung nachzudenken.

Der Denkfehler dabei?

Die Menschen, die dir folgen, oder auf dich aufmerksam werden, sehen in den allermeisten Fällen von dir erstmal deine Videos (und natürlich auch Texte und andere Posts). Auf Facebook, Instagram, Pinterest oder YouTube. Und ERST DANN, wenn sie dich interessant finden und mehr wissen möchten, landen sie auf deiner wunderschönen Webseite.

Erst dann.

Und den ersten Eindruck haben sie von dem, was du sonst zeigst in der medialen Welt. Und den besten bzw. authentischsten und den am Meisten Sinne ansprechenden Eindruck von dir bekommen sie nunmal in Videos (dazu gibt’s übrigens wahnsinnig viele Statistiken. Ein paar harte Fakten kannst du hier nachlesen).

Wäre es da nicht cleverer, am Ersteindruck zu arbeiten und zu versuchen, in deinen Videos alles zu geben und dich von deiner besten Seite zu zeigen? Und dann in deinen Videos auf deiner Webseite nochmal einen drauf zu legen?

„Kannst du mir mal ein paar Tipps geben?“

Klar. Kann ich. Tausende.

Ich haue regelmäßig wertvolle Tipps raus. Zum Beispiel im Video-Blog oder bei Frau-Chefin-TV. Wenn ich einen super Tag habe, gibt’s noch einen Tipp obendrauf in meiner Facebookgruppe.

Sprich, kostenlose Tipps findest du genug, wenn du dir ein bisschen Mühe gibst. Aber ich verdiene mein Geld damit, mein Wissen weiterzugeben und kann daher nicht alle Fragen einfach für Umme beantworten.

Geschweigedenn mal eben irgendwelche Tipps raushauen. Schließlich sollten sie auch zu dir und deiner Situation passen. Maßgeschneidert sein. Denn sonst bringt auch der beste Tipp nichts, wenn du damit nichts anfangen kannst.

Wenn du wertvolle, für dich passende Tipps haben möchtest, kannst du gerne meine Video-Beratung bzw. meine Video-Sprechstunde buchen.

Auch in Zukunft gilt daher: Du darfst gerne fragen. Ich freue mich sehr darüber! Aber du solltest auch verstehen, wenn ich dir nicht alle Fragen einfach kostenlos beantworten möchte, sondern dich auf ein Angebot hinweisen werde.

Welche Sätze kommen dir davon bekannt vor? Welche hast du selbst schon gesagt? Und welche Sätze kannst du selbst nicht mehr hören?

Videos mit Wumms

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2 Gedanken zu „3 Sätze, die ich einfach nicht mehr hören kann

  1. Herrlich Isabelle,
    ich stimme Dir (als Texterin) vollkommen zu!
    Meine Lieblingsfrage (ja, wirklich, ich warte schon immer auf sie, um sie dann beantworten zu dürfen) lautet: „Sagen Sie, können Sie noch etwas am Preis machen?“
    Mein Blogartikel dazu ist der mit Abstand meist Gelesene 🙂
    Oder: „Wieviel Cent kostet ein Wort bei Ihnen?“ Gruselig. Da fange ich nicht mal an zu denken.
    Ich wünsche Dir weiterhin ein gutes Nervenkostüm: Nicht jede/r verdient es, Dein/e Kund*in zu sein.
    Liebe Grüße
    Christine

    1. Hallo Christine,

      danke für deinen herzlichen Kommentar – ich musste beim Lesen sehr schmunzeln. Schön, dass du hier ein Ventil für deine Lieblingsfrage gefunden hast. 😉
      In deinen Artikel schaue ich direkt rein; die Frage kenne ich durchaus!

      Und dankeschön! Dir wünsche ich ebenfalls ein gutes Nervenkostüm. Das können wir Selbstständige wahrscheinlich alle gut gebrauchen.

      Viele liebe Grüße
      Isabelle

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