Schenkst du auch so gerne wie ich? Ich finde es immer ganz großartig, wenn ich jemandem etwas geben, helfen und eine Freude machen kann. Doch leider erlebt man bei „Geben und Nehmen Aktionen“ auch immer wieder große Überraschungen. Eine davon ließ mich sogar an meiner Selbstständigkeit zweifeln.
Aber fangen wir von vorne an. Ich liebe es also, Menschen eine Freude zu machen. Das ist auch ein Grund, warum es Frau Chefin gibt. Vor kurzem fand auf einer Facebookseite einer tollen Solopreneurin eine solche Aktion statt. Jede Unternehmerin hatte darin die Möglichkeit, ein Angebot zu verschenken und konnte sich dafür ein anderes Angebot aussuchen.
Ich war absolut begeistert! Ganz aufgeregt scrollte ich durch die Angebote und dachte: „Woah, das ist ja mega cool!“. Die Auswahl war enorm, man musste nur schnell sein. Für mich war sofort klar, da mache ich mit!
Nach kurzem Überlegen, schrieb ich mein Angebot in die Gruppe: „Ich verschenke einen Werbeplatz auf Frau Chefin für einen Monat an diejenige, die mir als Erste hier antwortet!“. Es dauerte nicht mal eine Minute, da war auch schon ein „Hier!“ da. Das ging ganz schön schnell. Ich freute mich für die Gewinnerin und antwortete ihr natürlich direkt per private Nachricht.
Was dann kam, trübte meine Euphorie
„Bringt es mir etwas, dass ich so viel Wissen und Erfahrungen kostenlos zur Verfügung stelle?“
Es kam nämlich nichts. Keine Antwort. Bis heute – und die Aktion ist immerhin schon einige Wochen her. Ich versuchte die Unternehmerin ausfindig zu machen und schrieb eine Mail. Wieder keine Antwort. Da saß ich nun. Einst begeistert von einer tollen Idee und im Nachhinein unendlich enttäuscht.
Ich fragte mich, ob mein Angebot nicht gut genug sei, ob ich mit den Werbeplätzen vielleicht nicht attraktiv genug war? Während andere Unternehmerinnen ganz tolle Beratungsstunden für 200 Euro anboten, lag mein Angebot bei einem Wert von 50 Euro. War ich zu kleinlich? Zu vorsichtig? War „Frau Chefin“ nicht interessant genug? Bringt es mir überhaupt etwas, dass ich so viel Wissen und Erfahrungen kostenlos zur Verfügung stelle?
Ich fragte mich wirklich, ob so manches wirklich noch Sinn ergibt. Dabei dachte ich, dass sich jede Unternehmerin über kostenlose Werbung zur Adventszeit freuen würde. Da lag ich wohl falsch.
Bis heute hat sie ihr Geschenk nicht eingelöst und auch nie Bescheid gegeben.
Hatte Papa mal wieder recht?
Der sagte nämlich immer: „Was nix koscht, isch nix wert!“ (hochdeutsch: Was nichts kostet, ist nichts wert). Und irgendwie hat er damit für mich mal wieder recht gehabt. Ich überlegte, ob auch ich kostenlose Angebote vertrödelt habe, konnte mich aber an keines erinnern. Vielleicht kam bei mir da immer noch im richtigen Augenblick die kleine Schwäbin durch?
Fakt ist, dass ich auf der einen Seite es wirklich sehr frech finde, anderen Unternehmerinnen, die mein Angebot wirklich gebraucht und in Anspruch genommen hätten, die Möglichkeit genommen wurde. Auf der anderen Seite bin ich mir sicher, dass diese Frau einen gebuchten Werbeplatz auf Frau Chefin, den sie hätte zahlen müssen, nicht einfach hätte verfallen lassen.
Es geht aber auch anders
Auch ich habe mir ein Geschenk bei dieser Aktion ausgesucht und tatsächlich gewonnen: Einen professionell designten Werbeflyer. Allerdings habe ich mir VORHER überlegt, ob ich mit dem Geschenk wirklich etwas anfangen kann – ja, kann ich. Denn bei Frau Chefin ändert sich im kommenden Jahr so einiges (dazu ein anderes Mal mehr). Jedenfalls brauche ich dringend Flyer. Nicht nur digitale, sondern auch in Papierform 😉 Die Flyer lasse ich dann bei Cewe-print ausdrucken (Werbung).
Und was soll ich sagen: Der Kontakt war bisher einfach großartig! Wir haben uns sofort verstanden und mein professioneller Flyer ist in Arbeit. Manuela entpuppte sich als absoluten Glückstreffer! Und ja, ohne diese Aktion hätten wir uns nie kennengelernt.
Und weil ich einfach ein Mensch bin, der an das Gute glaubt – und ich nach wie vor hoffe, dass das eine einmalige Negativerfahrung ist – gebe ich einer anderen „Geben und Nehmen Aktion“ eine Chance und mache beim „Blogger Adventskalender“ mit.