Warum und wann du Social-Media-Accounts löschen solltest

Alltag als Selbstständige

Ich bin großer Fan von Social-Media und empfehle grundsätzlich jeder Unternehmerin, auf zumindest einer Plattform vertreten zu sein. Das Problem: Ständig ploppen neue Kanäle aus dem Web auf und Experten empfehlen, auch da unbedingt mitzuspielen, denn das sei jetzt DIE neue Plattform des Marketings. Weißt du was? Das ist Bullshit, denn es gibt gute Gründe, warum du sogar Social-Media-Accounts löschen solltest.

Fangen wir mal von vorne an, warum ich überhaupt auf die verrückte Idee gekommen bin, dir nahezulegen, darüber nachzudenken, Social-Media-Accounts zu löschen:

Ich bin bei Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest und Xing. Irgendwo liegt noch ein YouTube-Kanal in der virtuellen Ecke und Google+ – lassen wir das.

Nicht nur für Frau Chefin, sondern auch für Fräulein i. habe ich mehrere Social-Media-Accounts. Und jeder einzelne will am liebsten jeden Tag gepflegt werden. Und genau das ist das Problem.

Jeden Tag hatte ich den Druck, irgendwo etwas Tolles posten zu müssen. Bestenfalls mehrmals täglich (z.B. Twitter). Ich ging mit Social-Media ins Bett und stieg mit ihr auf. Und nicht mit meinem Mann. Nachdem ich über Wochen einen Groll aufgebaut hatte, war mir doch klar: irgendwas läuft hier falsch. Irgendwie passt das nicht zu mir und irgendwie sollte alles nicht so sein.

Fakt ist: Ich habe definitiv nicht die Zeit, mich um 11! Social-Media-Accounts zu kümmern. Ich habe einen Vollzeitjob, meinen Blog, der mittlerweile den zeitlichen Umfang eines Teilzeit-Jobs einnimmt und irgendwo zwischendurch auch noch ein Privatleben. Und das soll auch bitte so weit wie möglich privat bleiben.

Deshalb habe ich beschlossen: Es geht so nicht weiter und ich muss etwas ändern.

Und diese Änderung bestand darin, mehrere Social-Media-Accounts zu löschen. Und zwar radikal. Ohne Gnade.

Ein großer Schritt?

Ja. Und ich habe auch lange mit mir gehadert. Schließlich habe ich in mehrere Kanäle schon unzählige Stunden an Arbeit investiert, die ich mit einem Klick auf den Löschen-Button einfach so dahinwerfe. Was ich mit dieser Zeit sinnvolleres hätte tun können, darüber darf ich wirklich nicht nachdenken…

Ich bin in erster Linie Unternehmerin und das mit zwei Standbeinen. Ich habe keine mehrköpfige Social-Media-Abteilung im Hintergrund, die mir die Arbeit abnimmt. Ich muss mich um mein Marketing selbst kümmern (allein schon aus Kostengründen) – und das neben meinem Kerngeschäft. Und wenn ich das schon mache, muss es effizient sein.

Wann du Social-Media-Accounts löschen solltest:

Es gibt natürlich mehrere Gründe, für diesen radikalen Schritt. Neben dem zeitlichen Aufwand, gibt es auch immer wieder Änderungen in den Nutzungsbedingungen, die uns sauer aufstoßen. Manchmal merkt man auch erst nach ein paar Wochen oder Monaten, dass so eine Plattform nicht so richtig zu sich und dem Business passt.

Manchmal erstellt man einen Account und merkt, dass man diesen irgendwie doch für ganz andere Zwecke nutzt, als für das, wofür man ihn eigentlich angelegt hat. Und ja, manchmal hat man auch große Pläne und merkt, dass man diese auch nach Monaten noch nicht umgesetzt hat – und diese wohl auch nicht in absehbarer Zeit umsetzen wird. Auf jeden Fall solltest du dich von den Accounts trennen, die dich persönlich nur belasten und wenige bis keine Erfolge zeigen.

Und so bin ich vorgegangen:
  • Am Anfang stand die Bestandsaufnahme: Für welches Business (also Fräulein i. und Frau Chefin) habe ich welche Accounts?
    Fakt ist, ich war doch leicht geschockt. Ich hatte über die Jahre so viele Accounts angesammelt, dass ich mich zum Teil an manche kaum noch erinnern konnte und nur durch meine Recherche darauf gestoßen bin…
    Dann fing ich an, die vorhandenen Social-Media-Accounts einzuteilen: Welche behalte ich, welche können gelöscht werden und welche habe ich noch online, nutze sie aber vorerst mal nicht?
Account Frau Chefin Fräulein i.
Facebook ja = behalten ja = behalten
Twitter ja = behalten ja = löschen
Instagram ja = behalten ja = löschen
Pinterest ja = gute Frage? Erstmal behalten ——
YouTube ja = ungenutzt, aber erstmal behalten ja = löschen
Xing mit Fräulein i. = behalten mit Frau Chefin
Google+ —— ja = löschen

 

  • Dann kam der große Schritt: Das Löschen der Accounts.
    Das Schwierigste daran war, nach dem Entschluss, nicht etwa, sich zu überwinden, sondern erstaunlicherweise, die Passwörter wieder herauszufinden 😉 Dann ging alles ganz schnell. Irgendwie war ich im Rausch und mit jedem Drücken des Löschen-Buttons fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich weiß, das klingt seltsam, aber es war für mich unglaublich befreiend.Was nach meiner Löschen-Aktion übrig blieb, war deutlich weniger:
Account Frau Chefin Fräulein i.
Facebook ja ja
Twitter ja ——
Instagram ja ——
Pinterest ja ——
YouTube ja ——
Xing mit Fräulein i. mit Frau Chefin
Google+ —— ——

Wenn ich ehrlich zu mir bin, ist selbst die reduzierte Menge eigentlich noch zu viel, um das alleine zu bewältigen. Es könnte also durchaus sein, dass ich nochmal ein bis zwei Accounts im Laufe der Zeit lösche. Warten wir es mal ab…

Zu guter Letzt

Ich kann dir nur ans Herz legen: Fertige auch mal solch eine Liste an, um dir bewusst zu machen, welche Kanäle du tagtäglich während deiner eigentlichen Tätigkeit mit dir durchs Marketing schleppst und die dich im Hintergrund belasten. Wenn du dir nicht sicher bist, welcher Account nun wirklich zu dir und deinem Business passt, kannst du dir in meinem Artikel Welcher Social-Media-Kanal passt zu deinem Business? einen Überblick verschaffen.

Du hast beide Artikel gelesen und bist dir trotzdem total unsicher? Dann arbeite mit mir!

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3 Gedanken zu „Warum und wann du Social-Media-Accounts löschen solltest

  1. Das Thema passt so ein wenig zu meinem letzten Beitrag, in welchem es auch darum ging, welche Accounts man generell noch benötigt (und welche eben nicht). Das Social Media Thema wird bei mir morgen online gehen, denn ich sehe es wie du: lieber wenige und dafür gut gepflegte Accounts als viele, die man eh nicht auf dem aktuellen Stand halten kann!

    LG

  2. Das Thema passt so ein wenig zu meinem letzten Beitrag, in welchem es auch darum ging, welche Accounts man generell noch benötigt (und welche eben nicht). Das Social Media Thema wird bei mir morgen online gehen, denn ich sehe es wie du: lieber wenige und dafür gut gepflegte Accounts als viele, die man eh nicht auf dem aktuellen Stand halten kann!

    LG

  3. Hallo Isabelle ,

    ich sehe Social Media Kanäle nahezu ausschließlich als Duplicator für meine eigentliche Content- und Service-Landschaften. Dabei versuche ich softwaretechnisch diverse Post und Notification Streams auf diese Plattformen zu automatisieren, was mir in aller Regel auch gelingt. Natürlich mit dem Anspruch keinen dumpfen Spam-Anstrich zu haben.

    Allerdings bezweckt man damit in der Regel auch nicht mehr, als ein Grundrauschen an Traffic und einen kleinen Bissen SEO durch die Social Media Signale.

    Seit 15 Jahren programmiere und automatisiere ich Vertriebs- und Marketingprozesse und ich liebe es ein Stück Software gebaut zu haben, welches mir Zeit und Geld spart. Trotzdem muss ich sagen, dass nichts in der Welt den persönlichen Kontakte bzw. die persönliche Anrede ersetzt.

    Insofern gebe ich dir recht: Es kommt nicht darauf an überall präsent zu sein, es kommt darauf an am richtigen Ort bei den richtigen Menschen präsent zu sein.

    Letztlich ist das natürlich auch eine Frage der Zielgruppe und des Geschäftsmodells.

    Viele Grüße nach Karlsbad!

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