Bist du bereit für Social-Media-Marketing?

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Social Media ist DIE Geheimwaffe für ein erfolgreiches Business. In vielen Fällen hat Social-Media Marketing auch einen großen Anteil am Erfolg eines Unternehmens. Mit wenigen Klicks kannst auch du in den sozialen Medien dabei sein. Soweit so gut. Aber bist du wirklich bereit für Social-Media-Marketing?

Hä? Wie jetzt?

Ja, ich meine das ernst. Es ist einfach den Schritt zu wagen, sich bei Facebook, Twitter, Pinterest, oder Instagram anzumelden. Bestimmt bist auch du von den zahllosen Artikeln, in denen es um die Vorteile von Social-Media geht, begeistert. Auch die Aufregung zu Beginn, nun endlich ein Teil dieser undurchschaubaren Social-Media-Welt zu sein, beflügelt. Was weniger beflügelt, ist die Tatsache, dass hinter dem Aufbau eines erfolgreichen Kanals unglaublich viel Arbeit steckt.

Was ich dich also als Erstes fragen möchte:

Bist du bereit, unglaublich viel Arbeit und Zeit in dein Social-Media-Marketing zu stecken?

Und: Kannst du überhaupt so viel Zeit aufbringen, wie notwendig ist?

(Mehr zum Thema „Zeit und Arbeit“ findest du in diesem Artikel.)

Als Zweites möchte ich dich fragen:

Bist du bereit, in eine völlig andere Kommunikationsstruktur einzutauchen?

Diese Frage klingt erstmal ein wenig seltsam, deshalb steigen wir jetzt etwas tiefer ein.

Wenn ich hier auf dem Blog schreibe, schreibe ich, als ob ich einer Freundin meine ganzen Erfahrungen erzähle (zumindest versuche ich das 😉 ). Ich habe einen Stil entwickelt, der einfach verständlich und trotzdem unterhaltsam ist.

Wenn ich mich mit dir zum Kaffee treffen würde, würden wir wahrscheinlich auch über die Themen reden, aber doch ganz anders kommunizieren. Aus einem Monolog wird ein Dialog. Wenn ich eine geschäftliche Mail schreibe, kommuniziere ich in einer anderen Art, als wenn ich dir eine Mail schreibe usw. Und wenn ich meine Social-Media-Kanäle befülle, behalte ich zwar den Stil des Blogs bei, schreibe aber natürlich deutlich weniger und muss schneller auf den Punkt kommen. Sprich, die Art der Kommunikation ist wieder eine andere.

Wenn du also dein Social-Media-Marketing aufbaust, solltest du dir über folgende Punkte Gedanken machen:
  • Wie muss ich kommunizieren? Bzw. wie ist die Art der Kommunikation im entsprechenden Kanal? Bei Twitter bist du zum Beispiel auf 140 Zeichen begrenzt und funktioniert komplett anders als Instagram (Bilder) oder Facebook.
  • Wer ist deine Zielgruppe und wo findest du sie? Wenn du nicht weißt, wer deine Zielgruppe ist, ist auch die Wahl des passenden Social-Media-Kanals schwierig – und auch die Kommunikation.
  • Wie möchtest du deine Zielgruppe ansprechen? Freundschaftlich per Du, oder geschäftlich mit Sie?
  • Was interessiert deine Zielgruppe? Oder anders ausgedrückt: Lerne deine Zielgruppe richtig kennen.
  • Wie viel Persönliches möchtest du preisgeben? Auf Frau Chefin bin ich im Laufe der Zeit immer persönlicher geworden, was für mich aber ok ist, da auch das Privatleben einen Einfluss auf die Selbstständigkeit hat und auch darüber gesprochen werden sollte.
  • Was ist rechtlich erlaubt? Ein ganz kritischer Punkt. Je nach Business hast du viel mit Urheberrechten zu tun, deshalb ganz unbedingt vorher abklären, ob du Bilder online stellen darfst!
  • Wie viel Zeit hast du am Tag und pro Woche nur für Social-Media zur Verfügung?

Kommen wir noch zu einem weiteren kritischen Punkt, der gerne vergessen wird:

Bist du bereit, die Kontrolle über deine Botschaft abzugeben?

Wenn du in der Social-Media-Welt unterwegs bist, musst du dir im Klaren darüber sein, dass du die Gesprächsleitung ein Stück weit abgibst. Du wirst Posts online stellen und deine Leser werden darauf reagieren. Sei es in Kommentaren, Likes, oder auch Teilen deines Beitrags.

Außerdem muss dir bewusst sein, dass du nicht nur das lesen wirst, was du gerne lesen möchtest. Dich werden nicht nur Kommentare mit Lobeshymnen erreichen, sondern auch kritische Stimmen – im allerschlimmsten Fall ein Shitstorm. Und ja, sie werden dich kurzfristig an vielem zweifeln lassen und auch demotivieren. Aber auch das ist kein Weltuntergang, solange du dir bewusst machst, dass es Kritik geben wird!

Dazu kommt, dass heute jeder Content erstellen kann. Es gibt schließlich unzählige Blogs, Webseiten und Social-Media-Accounts, auf denen Privatpersonen etwas veröffentlichen können – und auf denen über dich geredet werden kann. Es genügt schon, dass deine Freundin Ursula in einer Facebookgruppe plaudert, dass sie für Fall XY genau dich empfehlen kann…

Du musst akzeptieren, dass du deine Botschaften nicht mehr so einfach steuern kannst und die Kontrolle ein Stück weit abgibst.

Und was jetzt?

Ein Trost ist, dass die Diskussionen über dein Unternehmen, Produkt, oder Angebot sowieso schon online stattfinden – sofern du schon eine Zeit selbstständig bist. Und daran ist grundsätzlich auch nichts Schlechtes! Schließlich möchtest du Kunden haben und dein Unternehmen bekannt machen.

Deine Aufgabe ist es also, herauszufinden, wie und worüber die Menschen reden und wie sie dich und dein Business wahrnehmen. Wenn du dich an den Diskussionen beteiligst, kannst du Unstimmigkeiten und falschen Interpretationen vorbeugen, den Austausch erleichtern, deine Zielgruppe positiv beeinflussen und vor allem deine potentiellen Kunden in einen Dialog verwickeln.

Bevor du im Social-Media-Marketing durchstartest, solltest du dich deshalb unbedingt fragen:

Bin ich bereit, unglaublich viel Arbeit und Zeit in mein Social-Media-Marketing zu stecken?
Bin Ich bereit, in eine völlig andere Kommunikationsstruktur einzutauchen?
Und Bin ich bereit, die Kontrolle über meine Botschaft abzugeben?

Werde jetzt Teil der Frau-Chefin-Backstage-Crew und verpasse keine neuen Inhalte mehr!

4 Gedanken zu „Bist du bereit für Social-Media-Marketing?

  1. Auf jeden Fall nochmal eine gute „Bremse“ für all diejenigen, die sagen: Ich werd Blogger, da muss ich ja eh nichts tun!
    Dass du das mit den verschiedenen Stilen nochmal erwähnst, fand ich gut. Mich würde interessieren: Welche Kanäle (also Insta, FB, YT etc.) hälst du persönlich für welche Altersgruppe am besten?

    Viele Grüße,

    Louisa

    1. Liebe Louisa,

      grundsätzlich findet man jugendliche eher bei Youtube, Facebook und Instagram. Über 25 eher bei Facebook, Pinterest und Twitter. Es ist aber schwer, das zu pauschalisieren, da es auch sehr auf die Zielgruppe ankommt und was du machst und deine Ziele sind.

      Viele Grüße
      Isabelle

  2. Hey!

    Dein Artikel hier ist ja zwar schon etwas älter, aber du hast das echt gut beschrieben, wie aufwändig Social Media für BloggerInnen und andere Selbstständige sein kann. Gerade auch, weil man ja sowieso viele verschiedene Kanäle befüllen muss: die Seite, der Blog, E-Mail-Abos und dann noch passende Soziale Medien. Und dann auch noch nach Möglichkeit mit unterschiedlichem Content. Allerdings fände ich noch den Punkt interessant, wie man die beiden wichtigsten reinen Marketing-Punkte verknüpfen könnte, also Newsletter und Social Media. Ich glaube, dass beide ganz gut voneinander profitieren können. Habe da auch einen ganz passablen Artikel zu gefunden, den ich gerne verlinke: https://www.sc-networks.de/blog/6-tipps-fuer-die-kombination-von-social-media-e-mail/
    Vielleicht ist das ja eine ganz gute Ergänzung – das Thema bleibt ja für BloggerInnen immer aktuell.

    Beste Grüße,
    Patrick

    P.S.: Finde deine Artikel übrigens alle sehr toll, vielen Dank für deinen tollen Blog!

    1. Hallo Patrick,

      vielen Dank für das Lob 🙂
      Der Hinweis ist super! Ich werde schauen, dass ich das Thema für 2019 aufgreife. Danke für den Tipp.

      Viele liebe Grüße
      Isabelle

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